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Praxis für Funktionelle & Orthomolekulare Medizin
Phytotherapie / Pflanzenheilkunde
Die moderne Phytotherapie versteht sich als Teil der wissenschaftlich orientierten evidenzbasierten Medizin. Viele Pflanzen und ihre Wirkstoffe sind äußerst wirksam und jahrzehntelang erprobt - in der Naturheilkunde ebenso wie in der Schulmedizin: zum Beispiel Mariendistel (für die Leber), Weißdorn (Herz-Kreislauf) und Weidenrinde (ASS/Acetylsalicylsäure/Aspirin). Bis zu 70 % der schulmedizinischen Arzneistoffe sind von Naturstoffen abgeleitet. Die Phytotherapie ist eine sehr bodenständige, altbewährte und sichere Möglichkeit, Krankheiten zu behandeln.
Was sind echte Phytopharmaka:
Blüten, Wurzeln, Blätter, Trockenextrakte, ätherische Öle, Presssäfte und Tinkturen: Phytopharmaka sind Präparate aus Arzneipflanzen. Phytopharmaka müssen in der EU behördlich zugelassen werden. Qualität, Sicherheit und Wirksamkeit werden durch das Arzneimittelgesetz (AMG) geregelt. Damit in jedem gekauften Fläschchen stets die gleiche Menge Wirkstoff und gleichzeitig keine Schadstoffe enthalten sind. Das unterscheidet das Arzneimittel Phytopharmaka von Nahrungsergänzungsmitteln, bei denen der Wirkstoffgehalt stark schwanken kann, und auch von homöopathischen Mitteln, in denen von der Ausgangssubstanz kaum etwas bis nichts enthalten ist.
Gesellschaft für Phytotherapie
Ich bin Mitglied der Gesellschaft für Phytotherapie (GPT) und bilde mich dort regelmäßig fort. Die GPT setzt sich für die wissenschaftliche Erforschung und für die Anwendung pflanzlicher Arzneimittel ein, also für eine wissenschaftlich fundierte Pflanzenheilkunde.
Kann ich Pflanzen nicht einfach selbst sammeln?
Natürlich kann man manche Pflanzen auch selbst sammeln und sich damit etwas Gutes tun. Aber der Standort und der Sammelzeitpunkt können erheblichen Einfluss auf die Inhaltstoffe haben. Außerdem besteht bei unerfahrenen Sammlern die Gefahr von Verwechslungen mit giftigen Pflanzen.
Bestenfalls liegt nur zu wenig Wirkstoff vor, schlechter ist, wenn Schadstoffbelastungen enthalten sind oder gar Giftstoffe: So ist beispielsweise der Schwarze Nachtschatten (Solanum Nigrum) in einigen Teilen der Welt wegen seiner schwarzen Beeren als Speise beliebt, bei uns hingegen gilt er als giftig. Das liegt daran, dass die Menge an giftigen Alkaloiden in der Pflanze sehr schwankt und von Klima, Bodentyp und Alter der Pflanze abhängt.
Von Doldenblütlern sollte man als Anfänger wegen der großen Verwechslungsgefahr mit einigen hochgiftigen Arten wie zum Beispiel dem Gefleckten Schierling oder der Hundspetersilie besser ganz die Finger lassen.
Auch was wie wilder Rucola aussieht, kann ungesund sein und sich als junge Blattrosette des lebertoxischen Jakobsgreiskrauts (Jacobaea vulgaris, syn. Senecio jacobaea) herausstellen.
Um die richtige Wirkstoffmenge geht es beim Johanniskraut - hier sollte man das Echte Johanniskraut "Hypericum perforatum" sammeln. Zwar droht hier weniger eine Verwechslung mit giftigen Pflanzen, es gibt aber einige sehr ähnliche Johanniskraut-Arten und Hybriden, die nicht mit der gewünschten Wirkstoffmenge ausgestattet sind.
Botanik-Interesse geweckt?
Wer sich für die Botanik im Allgemeinen begeistern kann, dem möchte ich den "Bochumer Botanischer Verein e.V." und seine Exkursionen ans Herz legen. Auch gibt es im Kreis Unna regelmäßig schöne Botanik-Exkursionen vom NABU oder der Ökologiestation Bergkamen, unter anderem mit Dr. Götz Loos. Niemand erklärt besser und spannender, wie man Pflanzen erkennt und unterscheidet.